Psoriasis vulgaris (Plaque-Psoriasis)

Zahlen und Fakten
Etwa zwei Prozent der Weltbevölkerung leiden an Psoriasis. In der Schweiz sind ungefähr 170‘000 Personen betroffen. 95 Prozent der Psoriasis-Betroffenen leiden an der gewöhnlichen Psoriasis (Psoriasis vulgaris oder Plaque-Psoriasis). Sie ist somit die am häufigsten vorkommende Form.


Ursachen und Auslöser
Psoriasis ist nicht vererbbar, aber die Veranlagung dazu kann weitergegeben werden. Dies bedeutet jedoch nicht zwingend, dass die Krankheit auch ausbricht. Die Ursachen für die Entstehung von Psoriasis sind noch nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen – deswegen spricht man von einer multifaktoriellen Erkrankung. Ein Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung, äusseren, inneren wie auch Umwelt-Einflüssen sowie Krankheiten und Medikamente können die Psoriasis auslösen oder verschlechtern.


Mögliche Auslöser:

  • Verletzungen (z.B. Sonnenbrand oder Schnitt- und Stichverletzungen)
  • Druckstellen/mechanische Reizungen
  • Stress
  • Alkohol
  • Nikotin
  • Übergewicht
  • Infektionskrankheiten
  • Medikamente
  • Stoffwechselstörungen
  • hormonelle Faktoren
  • psychische Faktoren
  • Umwelteinflüsse
     

Symptome und Verlauf
Die Psoriasis vulgaris oder Plaque-Psoriasis ist an den runden oder ovalen, geröteten, silbrigen und schuppenden Herden, den Plaques, an der Hautoberfläche erkennbar. Diese Hautveränderungen können den ganzen Körper bedecken; die am häufigsten befallenen Stellen sind jedoch die behaarte Kopfhaut, die Ellbogen, die Kniestreckseiten, die Kreuzbandregion und die Analfalte. Einige Betroffene leiden zusätzlich an Psoriasis der Finger- und Zehennägel.
Die Bildung solcher Herde ist auf eine zu schnelle Erneuerung der Oberhaut zurückzuführen. Die Zellen in den Herden erneuern sich in nur 8 Tagen, während dieser Vorgang bei der gesunden Haut 28 Tage dauert. Durch den unvollständigen Verhornungsprozess entstehen silbrig glänzende Schuppen. Die betroffenen Hautstellen trocknen aus und es können Risse und Blutungen auftreten.


Die Krankheit verläuft meist in Schüben, abwechselnd mit erscheinungsfreien Phasen. Während akuten Schüben kann ein starker Juckreiz hinzukommen.


Rund 20 bis 30 Prozent der Erkrankten leiden zusätzlich an Psoriasis-Arthritis, einer

schmerzhaften und bewegungseinschränkenden Entzündung der Gelenke, Wirbelsäule und der Sehnen.


Diagnose
Die Diagnose wird anhand der typischen, oben genannten Symptome gestellt. Dazu ist ein ausführliches Gespräch zwischen der Dermatologin, dem Dermatologen und der betroffenen Person sowie eine umfassende Hautuntersuchung nötig. In manchen Fällen veranlasst die Ärztin, der Arzt zur Absicherung der Diagnose die Analyse einer Gewebeprobe (Biopsie).


Begleiterkrankungen
Psoriasis-Betroffene haben zudem ein erhöhtes Risiko, weitere Krankheiten zu entwickeln. Zu den sogenannten Begleiterkrankungen gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Angststörungen, Depression, entzündliche Darm- und Gelenkerkrankungen wie Psoriasis-Arthritis.


Behandlung und Therapie
Bis heute ist es nicht möglich, Psoriasis zu heilen. Eine entsprechende Therapie kann die Krankheitssymptome jedoch so reduzieren, dass die Betroffenen ein weitgehend normales Leben mit langen erscheinungsfreien Intervallen ohne Hautläsionen, Juckreiz und Schmerzen führen können.


Jede Psoriasis ist anders. Die geeignete Therapie zu finden, ist daher nicht immer einfach. Was beim einen wirkt, muss beim anderen nicht zum gleichen Resultat führen.


Die Wahl der Therapie hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Ausdehnung und Schweregrad der Psoriasis
  • Alter, Geschlecht und Lebensumstände der Betroffenen
  • Reaktion der Betroffenen auf frühere Therapien


Folgende Therapien werden oft kombiniert angewendet:

  • lokale Therapie: äussere Behandlung mit Salben und Crèmes
  • Lichttherapie: äussere Behandlung mit Licht (UVA, UVB, zum Teil kombiniert mit Medikamenten oder Bädern)
  • konventionelle systemische Therapie: innere Therapie mit Medikamenten
  • systemische Therapie mit Biologika oder Biosimilars: innere Therapie mit speziellen Medikamenten, die mithilfe biologischer Organismen gewonnen werden
  • Klima-Therapie: Aufenthalt in den Bergen oder am Meer
  • komplementäre Therapie: diverse äussere oder innere Therapien
  • Stressbewältigung: Entspannungs- und Stressbewältigungstechniken, Psychotherapie
  • Sport und Bewegung: zur Entspannung oder als Therapie bei Psoriasis-Arthritis