Psoriasis pustulosa

 

Die Psoriasis pustulosa ist eine seltene Form der Psoriasis. Merkmal der Erkrankung sind eitrige Blasen, die sich auf entzündeten Haustellen bilden. Man unterscheidet zwischen drei Hauptkrankheitsbildern mit unterschiedlichen Symptomen, die teils lebensbedrohlich sein können. Eine rasche Behandlung ist erforderlich.
 
Zahlen und Fakten
Die Psoriasis pustulosa kommt sehr selten vor. Insgesamt leiden rund fünf Prozent aller Psoriasis-Betroffenen an einer Unterform der Psoriasis pustulosa. Es gibt drei Hauptformen der Erkrankung (siehe Symptome).
 
Ursachen und Auslöser
Medizinische Fachpersonen gehen davon aus, dass die Krankheit nicht auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen ist, was sie von anderen Formen der Psoriasis unterscheidet. Die genaue Ursache ist nicht geklärt. Personen, die bereits an einer chronischen Plaque-Psoriasis leiden, haben ein höheres Risiko zu erkranken. Auslöser können auch Infekte, Rauchen, Stress und Schwangerschaft sein.
 
Symptome
Typisch für die Erkrankung sind eitrig gefüllte Blasen, die auf entzündeten Hautstellen entstehen. Diese Pusteln sind keimfrei und somit nicht ansteckend.
Es gibt folgende drei Formen von Psoriasis pustulosa, die unterschiedliche Symptome und diverse Ausprägungen aufweisen:
 
Psoriasis pustulosa generalisata (PPG, Typ Zumbusch)

Die Haut ist grossflächig gerötet. Innert kurzer Zeit bilden sich am gesamten Körper Eiterpusteln. Betroffene fühlen sich krank, haben meist Fieber, teils Schüttelfrost und klagen über Gelenkschmerzen. Ihr Allgemeinzustand verschlechtert sich akut, sodass eine Behandlung in einem Spital nötig wird. Es handelt sich um die schwerste Verlaufsform der Psoriasis pustulosa, die äusserst schwierig zu behandeln ist.
 
Psoriasis pustulosa palmoplantaris (Typ Barber)

Bei dieser Form der Krankheit entstehen an den Handinnenflächen und Fusssohlen Eiterbläschen. Der Befall ist auf diese beiden Körperstellen beschränkt.
 
Akrodermatitis suppurativa (Typ Hallopeau)

Die Eiterbläschen kommen an den Endgliedern der Finger und auf den Nagelbetten zum Vorschein. Es kann zu Veränderungen der Nagelstruktur und -farbe kommen, was als Nageldystrophie bezeichnet wird. Bei einem schweren Verlauf ist eine Ablösung des Nagels wahrscheinlich.
 
Behandlung und Therapie
Je nach Unterform und Schweregrad der Psoriasis pustulosa sind Behandlung und Therapie unterschiedlich. Grundsätzlich kommen für die lokale Therapie Medikamente zum Einsatz, die eine entzündungshemmende Wirkung haben. Empfohlen wird die Anwendung von Salben, Crèmes oder Gels.


In der Behandlung von Psoriasis pustulosa palmoplantaris zeigen kortisonhaltige Salben unter einem feuchten Wundverband (hydrokolloidaler Verband, HCV) eine gute Wirksamkeit. Ebenso bei der Akrodermatitis suppurativa. Ansonsten kommen, je nach Schweregrad, dieselben Therapieformen zum Einsatz wie bei einer Psoriasis pustulosa.


Bei der Psoriasis pustulosa, die sich grossflächig auf der Haut ausbreitet, eignet sich eine systemische Therapie mit Tabletten oder Spritzen, die Vitamin-A (Retinoide) oder Fumarsäureester enthalten. Besonders effektiv ist diese Behandlung, wenn sie mit einer PUVA-Therapie kombiniert wird. PUVA steht für Psoralen plus ultraviolette Strahlung vom Typ A (UVA). Bei dieser Therapieform wird die Haut mit einem Medikament (Wirkstoff Psoralen) zuerst lichtempfindlich gemacht. Anschliessend erfolgt eine Bestrahlung mit UVA-Licht. Ebenso angezeigt sind hochwirksame Biologika und Biosimilars.


Bei der Psoriasis pustulosa generalisata (PPG, Typ Zumbusch) handelt es sich um eine schwere Erkrankung, bei der ein stationärer Aufenthalt in einem Spital unumgänglich ist. Betroffene benötigen ausreichend Flüssigkeit und der Elektrolythaushalt muss überwacht werden. Ergänzend erfolgt die äusserliche Anwendung von Kortison-Crèmes. Für die systemische Therapie kommen, je nach möglichen Auslösern, Medikamente zum Einsatz, die sich unter anderem auf das Immunsystem und die Zellaktivität auswirken. Schlägt eine konventionelle Therapie mit Ciclosporin, Methotrexat oder Vitamin-A-Derivaten (Retinoiden) nicht an, wird eine Behandlung mit hochwirksamen, zielgerichteten Biologika oder Biosimilars verordnet.