78. WHO-Resolution zu Hautkrankheiten
«Hautkrankheiten als globale Gesundheitspriorität anerkannt»:
Globale Patientenorganisationen begrüssen die historische Verabschiedung einer Resolution auf der 78. Weltgesundheitsversammlung im Mai 2024
Übersetzung der Medienmitteilung vom 24. Mai 2024, Fanny Sentenac, Communications GAAPP
Am 24. Mai feierten globale Organisationen für Hautgesundheit und Patientenvertretung einen neuen Meilenstein: Auf der 78. Weltgesundheitsversammlung (WHA78) verabschiedeten die Mitgliedstaaten eine lang erwartete Resolution zur Verbesserung der Hautgesundheit. Die von Ländern aus allen Regionen unterstützte Resolution ist das erste umfassende Engagement der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur weltweiten Bekämpfung von Hautkrankheiten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Prävention, Früherkennung, wirksamer Behandlung und Langzeitpflege mit konkreten Zielen.
Die Global Allergy & Airways Patient Platform (GAAPP), die weltweit Millionen von Patientinnen und Patienten, Pflegekräften und führende Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft vertritt, begrüsst die Resolution als wichtigen Schritt im Kampf gegen die globale Belastung durch Hautkrankheiten. Diese werden durch die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels noch verschärft und zählen weltweit zu den zehn häufigsten Ursachen für Behinderungen. Zu den betroffenen Krankheiten zählen unter anderem Neurodermitis (atopisches Ekzem), Psoriasis und Vitiligo.
«Dies ist eine wichtige Anerkennung, die zeigt, dass die Stimmen von Patientinnen und Patienten sowie Pflegekräften von entscheidender Bedeutung sind und bei der Gestaltung globaler Strategien zur Hautgesundheit im Mittelpunkt stehen müssen», sagte Vildana Mujkic, Präsidentin der «AAA Association» in Bosnien-Herzegowina.
«Diese Resolution gibt Millionen von Menschen mit chronischen Hauterkrankungen Hoffnung, die sich so lange unsichtbar und aus den globalen Gesundheitsdebatten ausgeschlossen fühlten.» «Der Zugang zu Behandlungen für alle und ein integrierter Ansatz, der auch die psychische Gesundheit und Aufklärung umfasst, sind entscheidend. Jetzt müssen diese strategischen Empfehlungen in konkrete Massnahmen umgesetzt werden», sagte Fanny Sentenac, eine Patientenvertreterin, die gerade das Kollektiv Eczéma France mitbegründet hat.
Die Resolution verpflichtet die Länder dazu, nationale Strategien für die Hautgesundheit zu entwickeln, Fachwissen durch Schulungen, insbesondere für Mitarbeiter im Bereich der primären Gesundheitsversorgung, zu erweitern, um eine zeitnahe Diagnose zu ermöglichen, aber auch integrierte Dienstleistungen für Hautkrankheiten in die aktuellen Strategien für Behinderung, Rehabilitation und psychische Gesundheit einzubeziehen. Die Folgen von Hautkrankheiten gehen über körperliches Leiden hinaus und führen zu sozialer Stigmatisierung, psychischen Belastungen und Produktivitätsverlusten, wodurch Ungleichheiten insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen verschärft werden.
Patientenvertreterinnen und -vertreter aus aller Welt spielten eine entscheidende Rolle bei der Ausarbeitung und Unterstützung der Resolution. Ihre Geschichten, Lebenserfahrungen und ihre Beharrlichkeit trugen dazu bei, die Hautgesundheit ganz oben auf die globale Gesundheitsagenda zu setzen.
«Ich empfinde eine überwältigende Erleichterung und Hoffnung angesichts der Verabschiedung dieser Resolution. Zu lange wurden Hauterkrankungen wie Ekzeme übersehen. Diese globale Anerkennung markiert einen Wendepunkt hin zu einer Zukunft, in der Menschen, die von Hautkrankheiten betroffen sind, nicht länger ignoriert, sondern mit Verständnis, Behandlung und Pflege unterstützt werden, die den ganzen Menschen berücksichtigen», sagte Melanie Funk, Geschäftsführerin von Eczema Support Australia.
Wir fordern alle Mitgliedstaaten auf, die Resolution dringend in konkrete politische Massnahmen und Finanzierungszusagen umzusetzen, und fordern die WHO nachdrücklich auf, technische Unterstützung und Mechanismen zur Rechenschaftspflicht bereitzustellen, um die Fortschritte zu verfolgen. Die Mitgliedstaaten können sich auf die fortgesetzte Rolle von Patientenvertretungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen verlassen, um dazu beizutragen, das Narrativ zur Hautgesundheit für die Weltbevölkerung und gefährdete Gemeinschaften zu verändern.
Zum finalen Dokument der WHO-Versammlung ((verlinken: https://apps.who.int/gb/ebwha/pdf_files/EB156/B156_(24)-en.pdf