Häufig gestellte Fragen

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Dies ist eine Sammlung häufig gestellter Fragen, die in den vergangenen Jahren entweder von Fachpersonen oder Betroffenen mit entsprechender Erfahrung beantwortet wurden. Sie sind als Ergänzung zu einer ärztlichen Beratung oder Behandlung gedacht.
 

Was ist der differenzierte Selbstbehalt?

In der Schweiz müssen Medikamente in der Regel mit einem Selbstbehalt von 10 Prozent bezahlt werden, maximal jedoch 700 Franken pro Jahr. Seit 2024 gilt für bestimmte teure Medikamente ein sogenannter «differenzierter Selbstbehalt»: Betroffene bezahlen für bestimmte Wirkstoffe bis zu 40 Prozent der Kosten, was bis zu 1120 Franken pro Jahr ausmachen kann. Dies betrifft vor allem Originalpräparate, für die es günstigere Alternativen gibt, beispielsweise sogenannte «Biosimilars», geprüfte biologische Nachahmerpräparate. Sie gelten als therapeutisch gleichwertig, sind meist besser verfügbar und kosten in der Regel nur den regulären Selbstbehalt.

 

Für Psoriasis-Betroffenen ist dies bei Biologika relevant, die gezielt gegen Entzündungsbotenstoffe wie TNF-α oder IL-12/23 wirken. Gute und geprüfte Biosimilars sind aktuell für folgende Wirkstoffe erhältlich:
•    Adalimumab
•    Infliximab
•    Etanercept
•    Ustekinumab

 

Unsere Empfehlung
Sprechen Sie Ihre Dermatologin oder Ihren Dermatologen gezielt auf Biosimilars an. In vielen Fällen ist ein Wechsel problemlos möglich und spart Kosten. Auch Ihre Krankenkasse kann Sie darüber informieren, ob für Ihr aktuelles Medikament ein differenzierter Selbstbehalt gilt oder ob sich ein Wechsel lohnen würde. Sollte ein Präparat medizinisch nicht ersetzt werden können, kann Ihre behandelnde Fachperson eine entsprechende Nicht-Substitutionsbegründung ausstellen. (Oktober 2025)

 

Was ist von der aktuellen Vorsicht gegenüber JAK-Inhibitoren zu halten?

Menschen über 65 Jahren sollten bei der Einnahme von JAK-Inhibitoren Vorsicht walten lassen. Ebenso aktuelle und ehemalige Raucherinnen und Raucher. Besteht eine Infektion, wie zum Beispiel Tuberkulose oder Herpes zoster, eine Myelosuppression sowie ein erhöhtes Risiko für Thromboembolien oder andere Risiken für kardiovaskuläre oder maligne Erkrankungen, ist die Einnahme von JAK-Inhibitoren kontraindiziert. Am besten besprechen sich Betroffene mit ihrer Dermatologin, ihrem Dermatologen des Vertrauens. (swissmedic, März 2023)

 

Wie funktioniert eine Excimer-Laserbehandlung?

Das Prinzip der Laserbehandlung entspricht weitestgehend der Bestrahlung mit UV B 311nm. Der Laser ist auf eine vergleichbare Wellenfrequenz (308nm) eingestellt – allerdings ist das Licht intensiver, was eine kürzere Bestrahlungszeit und eine punktgenaue Behandlung der Flecken ermöglicht: Nicht betroffene Hautareale werden dadurch geschont. Um mögliche Hautirritationen dennoch zu vermeiden, darf die Behandlung nur von erfahrenen Personen durchgeführt werden. Dank gezielter Lichttherapie kann bei Betroffenen eine sichtbare Verbesserung des Hautzustands erreicht werden. Am besten informieren Sie sich vorgängig über die Kosten und klären mit Ihrer Krankenkasse die Übernahme ab, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden. (2023)


Wirkt sich die Einnahme von «Infliximab» während der Schwangerschaft bei einer Lebendimpfung meines Babys negativ aus?

Höchstwahrscheinlich ja. Idealerweise sollten Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft mit «Infliximab» behandelt wurden, im ersten Lebensjahr nicht mit Lebendimpfstoffen geimpft werden. Auch von mit «Infliximab» behandelten Müttern gestillte Säuglinge sollten keine Lebendimpfstoffe erhalten. Denn Infliximab kann nicht nur bei der behandelten Mutter, sondern auch beim Neugeborenen nachgewiesen werden kann, und zwar bis ein Jahr nach der Geburt. Zudem kann «Infliximab» vom Säugling über die Muttermilch aufgenommen werden.
(Prof. W.H. Boehncke, Chefarzt Dermatologie am Genfer Universitätsspital (HUG), 2022)


Gibt es eine Alternative zur Behandlung mit «Infliximab»?

Ja, zum Beispiel das Biologikum «Certolizumab Pegol». Es hat denselben Wirkmechanismus, ist zur Therapie von Psoriasis zugelassen und ähnlich wirksam, aber es tritt weder in der Schwangerschaft noch durch das Stillen in den kindlichen Kreislauf über.
(Prof. W.H. Boehncke, Chefarzt Dermatologie am Genfer Universitätsspital (HUG), 2022)


Schadet chlorhaltiges Wasser meiner Psoriasis?

Nein, schwimmen im Frei- oder Hallenbad stellt laut Professor W.H. Boehncke, Chefarzt Dermatologie am Genfer Universitätsspital, generell kein Risiko bezüglich der (Re-)Aktivierung einer Psoriasis dar. Theoretisch könnten besonders aggressive Desinfektionsmittel aufgrund des Köbner-Phänomens zwar eine Aktivierung der Psoriasis bewirken, aber derartige Konzentrationen finden sich in unserem Schwimmbad-Wasser bei Weitem nicht. (2022)